Bahnhof Neuberg

Der Kulturverein „Bahnhof Neuberg – Miteinander gestalten“ haucht dem leerstehenden Bahnhof in Neuberg Leben ein – und das mit viel Kultur.

Was kaum jemand weiß: Am Bahnhof in Neuberg, im Hofwartesalon, wurden seinerzeit Zar Nikolaus II., Kaiser Wilhelm II. oder der englische König Edward VII. vom österreichischen Kaiser Franz-Josef empfangen, ehe sie nach Mürzsteg ins kaiserliche Jagdschloss weitergereist sind. Und das historische Gebäude, das auch unter Denkmalschutz steht, wurde vom selben Architekten (Wilhelm von Flattich) im Zuge des Baus der Südbahnstrecke errichtet, der auch den Wiener Südbahnhof und den Bahnhof Triest entworfen hat. Erbaut wurde der Neuberger Bahnhof 1876 bis 1879.

Seitdem auf der Bahnstrecke keine Züge mehr verkehren – der Personenverkehr wurde im Jahr 1996 eingestellt und mittlerweile wurde die Bahnstrecke zu einem Radweg umfunktioniert – ist es sukzessive immer ruhiger um das Gebäude geworden, welches seiner angedachten Funktion beraubt wurde.

Der Verein „Neuberger Bahnhof – Miteinander gestalten“, der sich Anfang 2024 gebildet hat, um diesen denkmalgeschützten Bahnhof Neuberg wieder zu beleben, hat begonnen, seine großen Pläne umzusetzen. Die Sanierung wurde bereits in Angriff genommen. Im Wartesaal für die dritte Klasse wurde der Holzboden neu verlegt, das Wohnhaus wurde unter großer Mithilfe der Bevölkerung einigermaßen  von Tapeten, Schimmelbildung, diversen Einbauten, Schmutz und Schutt befreit. Alle Arbeiten passieren unter Absprache mit dem Bundesdenkmalamt und Restaurator Peter Ledolter.

Im Bahnhofstrakt wurden Türen entsprechend dem Originalzustand wieder hergestellt oder zugemauert. Die Toilettenanlagen werden noch 2024 installiert. Bürgermeister Peter Tautscher ist es  gelungen, von den ÖBB einen wunderschönen Kachelofen als Geschenk für den k.u.k. Wartesalon zu bekommen! Die Planung der weiteren Sanierungsschritte schreitet voran. An erster Stelle steht für den Verein die aktive Einbindung der Bevölkerung. Den Neuberger*innen soll in Zukunft im Bahnhof und im weitläufigen Bahnhofsareal ein angenehmer und vielseitiger Begegnungs-, Lebens- und Veranstaltungsraum geboten werden.