Naturpark Mürzer Oberland

Draußen unterrichten

Passend zu den neuen Lehrplänen des Bildungsministeriums hat der Naturpark Mürzer Oberland sein Angebot für Schulen massiv erweitert. In enger Zusammenarbeit mit Naturparke Steiermark als Projektträger und dem VNÖ wurden unter dem Titel "Draußen unterrichten" Programme ausgearbeitet, welche direkt als Unterrichtseinheiten verwendet werden können. Anders als bei klassischen Exkursionen können diese Einheiten direkt in den Unterricht integriert werden. Sie werden klaren Fachbereichen zugeordnet, decken zumindest zwei Lernformen ab und haben einen klaren Lehrplanbezug. Die in den Lehrplänen definierten Lernziele und Kompetenzen werden vermittelt und der Lernertrag wird gesichert.

 

Nach dem Vorbild des Burgenlandes, wo dieses Projekt schon seit einiger Zeit erfolgreich durchgeführt wird, wurde von den Natur- und Landschaftsführer*innen des Naturparks Mürzer Oberland in mehreren begleiteten Seminaren ein umfangreiches Programm ausgearbeitet. Interessierte Pädagog*innen können jederzeit mit den jeweiligen Natur- und Landschaftsführer*innen Kontakt aufnehmen, um entsprechende Unterrichtseinheiten zu planen. Der Unterricht ist für die Schüler*innen kostenlos, unsere Natur- und Landschaftsvermittler*innen werden direkt von der Schule bzw. vom Schulerhalter bezahlt.

 

"Draußen unterrichten" ist ein auch in der gesamten Hochsteiermark einzigartiges Projekt, welches nun in seiner Pilotphase hoffentlich auf großes Interesse in den dafür geeigneten Schulen und bei den Pädagog*innen stoßen wird.

 

Das komplette Schulprogramm "Draußen unterrichten", in dem die Angebote aller sieben steirischen Naturparke zu finden sind, haben wir auf unserer Prospekte-Seite zum Download bereit gestellt.

 

 

 

Die zweiten Klassen der Volksschule Krieglach und ihre Lehrer*innen gingen mit gutem Beispiel voran und zeigten uns, wie einfach die Umsetzung ist. Jeden Freitag und bei jedem Wetter wurde dort der Unterricht nach draußen verlegt.

 

Ein kurzer Einblick in den gemeinsamen „Draußen unterrichten“-Schulalltag:

 

Freitag halb 8 Uhr morgens. Die Kinder warten schon fertig angezogen und warm eingepackt, denn es ist Mitte Jänner. Heute wollen wir uns mit dem Thema Wald und Wild beschäftigen. Es liegt Schnee und einige Waldbewohner haben Spuren zurückgelassen, aber nicht alle Spuren sind von heimischen Tieren oder Wildtieren. Das Suchen und Entdecken schärft die Sinne und vor allem die Begeisterung für ein Thema. Nachdem wir alle Spuren gemeinsam gefunden, bestaunt und besprochen haben, haben wir noch herausgefunden, wer diesen „Naturort“ nutzt (Tiere und Menschen).

Wir stellen uns viele Fragen: Wie wünscht sich ein Tier oder eine Pflanze diesen „Naturort“? Und wie wünscht ihr euch diesen Ort? Als Beispiele denken wir nach über: ein Kind, einen Spaziergänger, einen Holzfäller, ein Eichhörnchen, ein Reh oder eine Fichte.
Wir lernen Waldbewohner und ihre Spuren kennen, sowie vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und Funktionen eines Naturortes.

 

Natascha Steinbauer

Draußen unterrichten

Erfahrungsberichte

 

Mit dem Projekt „Lernraum Natur“ bieten wir eine Möglichkeit, den Unterricht in Schulen vom geschlossenen Klassenraum nach draußen zu verlegen.

 

Die Kinder profitieren davon unter anderem im kognitiven,emotionalen, sozialen, gesundheitlichen und kreativen Bereich.

 

Durch spannendes Erkunden und gezieltes Lernen in der Natur wird die Beziehung zur Natur und die Motivation für ein umweltverantwortliches Handeln gestärkt.

 

 

 

Nicht nur Themen wie Wald und Wild können draußen unterrichtet werden. Auch Unterrichtsgegenstände wie Mathematik, Deutsch oder Englisch können ins „Draußen unterrichten“ integriert werden.

 

Der Lernraum Natur wird immer individuell an den aktuellen Lehrplan angepasst und lässt sich dadurch in den Schulalltag integrieren.

 

Wir lernen Mathematik im Wald (1.bis 4. Schulstufe):

 

Welche Blätter sind symmetrisch und welche nicht? Um das zu überprüfen, nehmen die Kinder ein Blatt, falten es in der Mitte und schauen, ob beide Hälften aufeinander passen. Wir erforschen, was in der Natur symmetrisch ist und was nicht.
Mit einem Spiegel gehen die Kinder auf die Suche. Zum Testen können sie in der Mitte des Elements den Spiegel hinstellen.
Forschendes, entdeckendes Lernen: wie ist eine Blüte angeordnet? Wie wächst ein Ast? Welche Form hat eine Assel? In welcher Erscheinungsform der Natur findet ihr die Zahl 3 oder die Zahl 5? (z.B. Kleeblatt, Ahornblatt)

 

Weitere Ideen:

  • Zählen und schätzen mit Naturmaterialien
  • Grundrechenarten: Natur-Rechnung suchen, Rechengeschichten verfassen, Sackrechnungen, Zahlenmauern mit Naturmaterialien, Reihen mit Fichtenzapfen, Haselnüssen, Naturdomino, Tausendfüßler bauen
  • Geometrische Formen in der Natur finden
  • Größen und Maßeinheiten: Größen ordnen, Wachstum (das Alter, die Größe und Umfang von lebenden Bäumen berechnen)
  • Teilen: Brüche darstellen (ein Ganzes, zwei Halbe, vier Viertel, acht Achtel, auf einer Baumscheibe darstellen)

 

Irmgard Riegler

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